Der Waldbauer in der Wüste Afrikas.
Biografie Der Mann, der die Wüste aufhielt
Wenn ich das Gesicht des Mannes betrachte, der 2018 den Alternativen Nobelpreis gewonnen hat, dann kommen mir Eigenschaften wie „Bescheidenheit“, „Genügsamkeit“, „Ruhe“, „Weisheit“, „Gewaltlosigkeit“, „Friedfertigkeit“ in den Sinn.
Die Autorin Andrea Jeska hat zu Yacouba Sawadogo und seiner Geschichte folgendes geschrieben: “..Am Rande der Sahelzone pflanzt ein Mann hunderte von Bäumen. Jahr für Jahr hackt er den harten Boden auf - eine einsame Figur unter einer immer heißen Sonne. Man hat ihn verspottet, hat ihm seine Bäume verbrannt, doch er begann von vorne. Er haderte nicht. Er rechnete nicht. Am Ende besiegte er die Natur und widerstand den Menschen, führte sein Dorf aus dem Zyklus von Dürre und Hunger. Dies ist auch die Geschichte einer Freundschaft, die Kontinente und Kulturen überwand. Dies ist die Geschichte des Ackerbauern Yacouba Sawadogo, der der Wüste einen Wald abrang.
...Eine Geschichte von Mut und Gradlinigkeit, Zuversicht und Gottvertrauen.“
(Quelle: „Der Mann, der die Wüste aufhielt“)
Der Leiter der Koranschule hatte dem Jungen einmal gesagt: „Du wirst ein Weiser sein. Eines Tages werden dir die Menschen folgen und Wissenschaftler werden dich um Rat bitten.“ Nur wie sollte das gehen, denn Yacouba Sawadogo hat kein Telefon und Post erreicht ihn nur selten.
Er hätte selber nie gedacht, dass ein Mann allein einen Wald pflanzen kann. Doch er hat einfach begonnen. Sich durch viele Widerstände der Natur und der Menschen nicht aufhalten lassen.
30 Jahre nachdem er den ersten Samen in die Erde gelegt hat, ist sein Wald ein Ganzkörpererlebnis in der Wüste. Angenehm kühl und mit Schatten, der Gesang von farbenprächtigen Vögeln und das Summen der Bienen in den Ohren.
Heute kommen Bauern aus anderen Dörfern und Wissenschaftler, genau so wie man es dem Jungen prophezeit hatte.
Seine Triebfeder war das Sterben in der Sahelzone. Er hatte zu Hause genug Geld und einen Marktstand. Er konnte es nicht aushalten, dass er zu Essen hatte und andere an Hunger starben. Sein Weg führte ihn zurück in sein Heimatdorf, obwohl man ihn deswegen für verrückt hielt. Yacouba Sawadogo nahm eine Hacke, ging zu dem staubtrockenen Wüstenboden und begann zu pflanzen.
Dank ihm sind Hunderte Hektar Wüste Ackerland geworden.
Der Wald des Hoffnungsträgers Yacouba Sawadogo umfasst heute 30 Hektar ehemals totes Land. 42 Fußballfelder groß und mit 60 verschiedenen Bäumen und Sträuchern. Seine große Familie mit inzwischen 60 Kindern und Enkelkinder mussten dank seinem Wald noch nie hungern.
Biografie - Der Mann, der die Wüste aufhielt
Lebensgeschichte über Yacouba Sawadogo
Autorin: Andrea Jeska
Verlag Adlerstein